Da
hielt ich es nun in meinen Händen. Ein Ultraschallbild, welches eindeutig
besagte, dass sich ein drittes Wunder auf den Weg zu uns machte. Voller
Emotionen freute ich mich wie verrückt auf die kommenden Wochen und Monate.
Noch hatte ich nicht vergessen, wie schlecht es mir anfangs in der zweiten SS
ging, aber ich war zunächst positiv, dass es dieses Mal besser werden würde.
Ich war nun in der 7. Schwangerschaftswoche. In den letzten zwei Wochen gab es
schon ein paar wenige Momente, in denen mich die Übelkeit begrüßte, aber es war
wirklich minimal. Das sollte sich bald ändern.
Da
meine allererste Schwangerschaft in einem Frühabort endete, plagte mich
zunächst mehr die Angst, es würde sich womöglich noch einmal wiederholen.
Schließlich, so sagte ich mir, sei es schon großes Glück, daraufhin zwei
komplett komplikationsfreie Schwangerschaften und Geburten erlebt zu haben. Ein
wenig fühlte es sich so an, als würden wir das Glück herausfordern.
Doch
mit jedem weiteren Schwangerschaftsanzeichen, fühlte ich mich wohler und
irgendwie „sicherer“. Ehrlich gesagt erinnere ich mich schon gar nicht mehr so
genau, welche Anzeichen es zu diesem Zeitpunkt waren, Aber ich Weiß, dass ich
ziemlich früh bei jeder kleinsten Anstrengung aus der Puste war. Das ist bis
heute (20.SSW) so geblieben bzw. hat sich inzwischen noch etwas gesteigert.
Ab
der 8./9. Woche überkam sie mich dann doch. Die Übelkeit war ein täglicher
Begleiter, mal mehr, mal weniger. Ich litt unter Appetitlosigkeit, aß
wochenlang keine Süßigkeiten. So etwas ist mir in meinem ganzen Leben noch
nicht passiert. ;-) Aber mit Schokolade konnte man mich wirklich jagen. Obst
und Gemüse, das klappte am besten. Übergeben musste ich mich kein einziges Mal,
das machte es jedoch nicht besser. Denn manchmal hatte man den Wunsch danach,
in der Hoffnung, es würde danach besser werden.
Hinzu
kam eine unbeschreibliche Müdigkeit in Verbindung mit elendiger Antriebslosigkeit.
Und bei alledem natürlich immer eine fast 2-jährige Maus zu Hause. Aber sie
machte das ganz toll. Ich gestehe, dass ich am Vormittag manchmal einfach auf
der Couch einschlief. Ich konnte mich einfach nicht wach halten. Tatsächlich
konnte ich sie dann mit Spielzeugen und dem laufenden Kinderprogramm im TV
„beschäftigen“. Keine Sorge, ich
schlief nie länger als 20 Minuten, aber ich konnte mich in manchen Momenten
einfach nicht wach halten und zum Rausgehen fehlte manchmal einfach die
Motivation, so schlapp fühlte ich mich. Nun ja, es gab dann so ab der 10./11.
Woche auch mal vereinzelnd Tage, an denen ich mich so richtig unschwanger
fühlte. Kennt ihr das?
Ich
bin dann eine von denen, die sich selbst bei der dritten SS noch verrückt
machen und anfangen bei Google zu suchen, ob das normal wäre. :-P An diesen
Tagen wünschte ich mir – völlig irrsinnig – immer meine Übelkeit herbei. Sie
war für mich immer ein Zeichen, dass sich etwas tut und das dort weiterhin etwas
wächst. Auch wenn ich weiß, dass das nicht immer ein sicheres Zeichen ist, mir
tat der Gedanke gut.
Anfang
Januar kam dann irgendwie der Punkt, an dem ich voller Überzeugung abstillen
wollte. Unsere Kleine war gut 22 Monate alt und ich denke, die Natur hat dem
Ganzen dann einen Anstoß gegeben. Unschwanger wäre ich es vermutlich nicht
konsequent angegangen, dabei war es wirklich nicht halb so schlimm wie
erwartet. Aber es war einfach der perfekte Zeitpunkt, so dass es uns beiden
dann irgendwie leicht fiel. Mir sicherlich mehr als ihr, aber es gab ihrerseits
tatsächlich keine einzige Tränen, dabei hatte ich mit einem Tränenmeer
gerechnet. :-O Ich blicke heute
mit einem totalen Wohlgefühl an diese kurze Abstillphase zurück und habe sie zu
keinem Zeitpunkt bereut, aber nun zurück zur Schwangerschaft.
Nach
und nach merkte ich zu dieser Zeit, dass es mir total gut tat, draußen zu sein.
Bei Minusgraden raffte ich mich immer öfter auf und verbrachte auch mal
Vormittage draußen. Kam man dann wieder rein und atmete die warme Heizungsluft
ein, ging es oft gleich wieder rapide bergab. Da musste ich dann daran denken,
wie schlimm es für mich im Hochsommer 2014 war. Dort befand ich mich nämlich in
der Frühschwangerschaft mit dem Babymädchen und mit frischer Luft war bei
gewissen Temperaturen nicht viel. So würde ich also rückblickend sagen, dass es
mir dieses Mal – einfach wetterbedingt – ein wenig besser ging als damals.
Ich
sehnte es so herbei, dass diese doch schwierigen Wochen ein Ende nahmen. Alles
würde besser werden, die Übelkeit verschwindet und man darf es endlich in die
Welt hinausschreien. Ich fand es furchtbar, es nicht direkt jedem sagen zu
können. Trotz alledem fühlte es sich besser so an. Wobei ich auch verstehen
kann, wenn manche es direkt allen sagen. Aber nein, für uns war die andere
Variante die Bessere. Irgendwie bin ich da vielleicht ein bisschen
abergläubisch und rede mir immer ein, es würde Pech bringen, alle direkt
einzuweihen, ist natürlich Blödsinn.
Langsam
näherte ich mich meinem Arzttermin in der 12. SSW. Hach, das war toll. Ich
zählte die Tage und Nächte, bis es eines Morgens so weit war und wir uns zu auf
den Weg machten. Wir waren in dem Fall das Babymädchen, der Papa und denn die
Grosse – noch Ahnungslose – war in der Schule.
Ich
hatte ein absolut gutes Gefühl, trotzdem bleibt immer ein wenig Angst. Als ich
dann endlich auf dem Bildschirm sah, wie groß das Würmchen war, dass es
zappelte und das kleine Herzchen schlug, war ich unbeschreiblich glücklich. Auch
der Papa durfte natürlich mitgucken und grinste über beide Ohren.
Nun
war die „kritische Zeit“ also überstanden, ich hoffte auf körperliche Besserung
und freute mich tierisch darauf, es nun endlich der großen Schwester zu
erzählen. Direkt nach dem Termin machten wir uns auf den Weg zur Schule...
Fortsetzung
folgt....